Video-Equipment - ►Video Marketing Seminar
von Thomas Bitzer-Prill
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Video-Equipment für den nächsten Dreh

Auf dem Bild ist Video-Equipment zu sehen. Kameras, Stative, Gimbal, Drohne, Objektive, Monitor

Bei meinen Videoschulungen und Equipmentberatungen taucht fast immer die Bitte nach einer Gimbal- bzw. Kamera-Empfehlung auf. Ich antworte darauf mit der Gegenfrage was damit erreicht werden soll. Häufigste Antworten sind „Filmlook“, „professionelle Kamerafahrten“, „YouTuber-Empfehlung“ oder „4K-Auflösung“.

Übertragen wir diese kleine „Diskussion“ eins zu eins auf die Frage nach passendem Handwerkszeug zur Herstellung eines Möbelstücks. Keiner würde auf die Idee kommen, dass die lasergesteuerte Kreissäge allein dazu führt, einen Kleiderschrank bauen zu können. Denn bevor dieses Highend-Werkzeug tatsächlich seine „Wirkung“ entfalten kann, muss der Bediener den Sinn und Zweck dahinter verstehen. Die Frage nach dem WARUM spielt auch hier die entscheidende Rolle. Und damit einher gehen weitere Fragen nach einem Plan, benötigten Materialien und Werkzeugen. Hinzu kommt die ehrliche Selbsteinschätzung des eigenen Könnens und Wissens.

Warum sollte das bei einer Videoproduktion anders sein? Nur weil wir täglich mit dem Handy in der Hand herumlaufen und Videos aufnehmen, heißt das noch lange nicht, dass wir filmen können.

Nicht umsonst muss auch das Handwerk des Kameramanns gelernt werden. Nicht umsonst gibt es Filmhochschulen, in denen man lernt, Geschichten zu entwickeln und zu erzählen.

Deshalb sagt auch der sogenannte Filmlook, hochaufgelöste Videoaufnahmen oder eine sanfte Kamerafahrt nichts über den Inhalt aus.

Keine Geschichte bleibt auch mit professionellem Equipment keine Geschichte!

Hingegen kann ein lediglich mit Smartphone gedrehter Film die Zuschauer in ihren Bann ziehen.

Während meines Studiums hatten wir die Möglichkeit unsere Filmideen mit professionellem Equipment zu realisieren. Plötzlich war die 360 Grad-Dollyfahrt wichtiger als der Inhalt. Und irgendwo muss doch auch noch Platz für eine Szene aus dem Greenscreenstudio sein. Unsere Geschichten wurden mit aller Gewalt den neuen Bedingungen angepasst, was bei der Nachbetrachtung zu eindeutig schlechteren inhaltlichen Ergebnissen führte.

Deshalb sollte auf die Frage nach speziellem Equipment immer eine ehrliche Antwort nach Bestimmung und Nutzen folgen. Folgende Entscheidungskriterien könnten dabei hilfreich sein:

  • Welche Inhalte möchte ich produzieren?
  • Besitze ich ein Kamerastativ, mit dem ich unterschiedliche Bildeinstellungen ruckelfrei realisieren kann?
  • Wie setze ich meine Szene ins passende Licht?
  • Wie nehme ich den Ton auf?
  • Welche Mikrofone setze ich ein?
  • Kenne ich mich mit Bildeinstellungen aus?
  • Beherrsche ich alle Videoeinstellungen beispielsweise bei meinem Smartphone?
  • "Passt"mein Wunschequipment zur bestehenden Ausstattung?
  • Kann mein Rechner 4K- oder UHD-Material überhaupt verarbeiten?
  • Kann ich mein Equipment allein bedienen oder benötige ich Hilfe?

Grundsätzlich sollte das eingesetzte Equipment nie den Inhalt des Films bestimmen.

Thomas Bitzer-Prill

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